
In der Bundesliga stehen die entscheidenden Spiele an, der Abstiegskampf spitzt sich zu. Auch in England ist der Endspurt im Keller ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Bei vier verbleibenden Spielen kann rechnerisch noch die halbe Liga absteigen. Einige langjährige Erstligisten stehen vor dem Absturz in die Championship. Und sogar der FC Chelsea, im Winter mit Spielern im Wert von 300 Millionen Euro aufgepumpt, kann theoretisch noch absteigen. Ein Abstieg aus der Premier League ist gemessen an den hohen Einnahmen in Englands erster Liga der teuerste weltweit. Wir haben uns die Kellerkinder in der Premier League und deren Restprogramm angesehen.
West Ham United, 34 Punkte, 37:50 Tore
194 Millionen Euro steckte West Ham United vor der Saison in Spielertransfers – nur Chelsea und Manchester United gaben noch mehr aus. Der Ertrag ist ziemlich gering. Die Londoner stehen auf dem 15. Tabellenplatz, vier Punkte vor den Abstiegsrängen. „Ich muss ehrlich sagen, dass es nicht so funktioniert hat, wie ich es mir gewünscht hätte“, erklärte Trainer David Moyes kürzlich. Joa, kann man so sagen! Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Hammers sogar noch auf einen Abstiegsplatz rutschen. Leeds und Leicester könnten in den direkten Duellen an West Ham heranrücken, gegen Manchester United und Brentford ist ein Punktgewinn für die Londoner ebenfalls nicht gewiss. Kurios: Dazwischen stehen noch zwei Partien in der Conference League an. Im Halbfinale wartet AZ Alkmaar auf die Engländer.
Fazit: West Ham United hat den Klassenerhalt in eigener Hand, muss allerdings punkten. Die Aufgaben in der Conference League könnten zusätzlich Kraft kosten.
Leicester City, 30 Punkte, 46:59 Tore
Das hatten sich die Verantwortlichen in Leicester ganz anders vorgestellt. Der Überraschungsmeister von 2016 spielt die schlechteste Saison seit dem Aufstieg 2014 und steht aktuell nur zwei Plätze über dem Strich – und das auch nur dank der besseren Tordifferenz. Neben gehörig Verletzungspech und einer löchrigen Defensive, will auch die sonst so zuverlässige Offensivabteilung der Foxes nicht so richtig in Fahrt kommen. Der alternde Jamie Vardy steht bei nur drei Treffern aus 33 Partien. Immerhin: Die Formkurve der East Midlander zeigt seit der Trennung von Trainer Brendan Rodgers nach oben. Aus den letzten drei Spielen konnten sie fünf Punkte mitnehmen. Doch die nächsten Aufgaben haben es in sich: Für Liverpool und Newcastle geht es noch um die Teilnahme an der Champions League, dazu trifft Leicester neben Fulham noch auf den Londoner Tabellennachbarn aus West Ham. Diese Partie am letzten Spieltag könnte ein echter Abstiegskrimi werden.
Fazit: Leicester City muss aufpassen, dass die schlechteste Saison der letzten Jahre nicht zum Desaster wird. Die Entscheidung fällt wahrscheinlich am letzten Spieltag.
Leeds United, 30 Punkte, 43:67 Tore
Sam Allardyce übernimmt bei Leeds United für die letzten vier Spieltage. Das Premier-League-Urgestein soll dem kriselnden Traditionsclub neues Leben im Abstiegskampf einhauchen. Größte Baustelle ist die Defensive, mit 67 Gegentoren ist Leeds United die Schießbude der Liga. Allein in den letzten sieben Spielen kassierte der dreimalige englische Meister 23 Gegentore. Allardyce bringt, zumindest laut eigener Aussage, alles mit, um Leeds vor dem Abstieg zu bewahren. Bei seiner Antrittspressekonferenz sagte er: „Ich bin vielleicht 68 und sehe alt aus, aber fußballerisch ist mir niemand voraus – nicht Pep, nicht Klopp, nicht Arteta.“ Ob das der Wahrheit entspricht, kann er schon am Samstag zeigen, da geht es nämlich gegen Manchester City. Es folgen Duelle mit Newcastle, West Ham und Tottenham – ein leichtes Restprogramm sieht anders aus. Hoffnung für die letzten Spieltage gibt die Offensive: Mit 43 erzielten Toren steht Leeds zumindest in dieser Statistik im Tabellenmittelfeld.
Fazit: Leeds hat das schwerste Restprogramm der Abstiegskandidaten. Die Hoffnungen ruhen auf Sam Allardyce und dem Trainereffekt. Tritt der nicht ein, ist der Klassenverbleib unwahrscheinlich.
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